„The real heroes get wounded“, entgegnete mir eine Freundin, als ich ihr gestern meinen 50-stündigen Trip von Königstein nach Mitunguu schilderte. Ein schöner, passender Satz. Obwohl mir persönlich wohl zuerst die Floskel vom „steinigen Weg“ eingefallen wäre oder irgendetwas mit einem „Abenteuer“, denn das war es durchaus. Jetzt aber eins nach dem anderen: Nach zwei angenehmen und sicheren Fluegen bin ich am Dienstag gegen 13 Uhr in Nairobi gelandet, musste dort noch kurz warten, bis ich abgeholt wurde, und los ging es in Richtung Mitunguu. Aber wir hatten die Reise kaum gestartet, als plötzlich, mitten auf einer der Hauptverkehrsstrassen Nairobis, dem nach Praesident Uhuru Kenyatta benannten „Uhuru Highway“, das Kupplungspedal unseres Land Rover nachgab und brach. Keine Kupplung mehr, der erste Gang eingelegt, Stau … und wir auf der linken Spur. Viele böse Blicke und lautes Hupen waren die Folge. Rund eine Stunde dauerte es, bis ein Abschleppwagen (oder so etwas ähnliches …) kam und unseren Wagen in die nächstegelegene Werkstatt brachte.
In der Folge schraubten abwechselnd 3 bis 6 Mechaniker in blauen und schwarzen Anzuegen stundenlang am Defender herum, bauten mal hier ein Teil aus, mal da ein Teil wieder ein, um uns gegen 19 Uhr leicht resigniert mitzuteilen, dass der Wagen noch bis morgen in der Werkstatt bleiben müsse, das Problem sei größer als gedacht. Wir, d.h. 2 Schwestern der PHJC, unser Fahrer Kenneth, ich selbst und ein weiterer Gast, machten uns sogleich auf den Weg nach Thika, das etwa 50 km vor Nairobi liegt, um dort in einem uns bekannten Haus zu übernachten. Am nächsten Morgen ging es dann per Matatu (Kleinbus für 14 Passagiere, vermutlich das meistbenutzte Verkehrsmittel in Kenia) weiter nach Embu…
…wo uns ein anderer Fahrer, Daniel, mit einem anderen Wagen, diesmal ein grosser Toyota, abholte. Schließlich erreichten wir Mitunguu gegen 20 Uhr gestern Abend. „The real heroes get wounded“, aber „Hauptsache, wir sind sicher angekommen.“ Damit genug der Phrasendrescherei für heute. Ich melde mich am Wochenende mit Bildern aus Mitunguu. Tuo nane ! (Bis bald)
Samuel Monthuley