Ein Bericht unseres Vorstandsmitglieds Simone Monthuley
26. April 2015, 15.15 Uhr – ein überschaubarer Seminarraum an der evangelischen Hochschule Ludwigsburg hat sich an diesem Sonntagnachmittag nach und nach gefüllt. Alle warten gespannt auf die angekündigte Theatergruppe „Hope“ aus Nairobi. Auch ich bin gemeinsam mit meiner Tochter unter den Zuschauern, habe gerade noch einen Sitzplatz ergattern können.
Die Neugier wird geweckt, als eine deutsche Studentin zusammen mit einem Kenianer auf die Bühne tritt und eine Unterhaltung beginnt. Eigentlich soll die Deutsche als Dolmetscherin dienen, doch das scheint nicht klappen zu wollen. So reden beide eher parallel von Problemen hier und dort, d.h. von der unterschiedlichen Bezahlung für Frauen und Männer bei gleichem Job in Deutschland und von der großen Misere zwischen Arm und Reich in Kenia. Ich muss schmunzeln, gerade erst bin ich aus Mitunguu/Kenia zurückgekehrt, noch habe ich das kenianische, so spezielle Englisch im Ohr und nun dieser Schauspieler aus Nairobi: ich schwelge in meinen Erinnerungen…
Dann beginnt das Stück. Thema: Wasser. Wasser, um das sich zwei Frauen an einer Wasserstelle bis auf den letzten Tropfen streiten, Wasser, das an vielen Stellen im Land fehlt, Wasser, das eigentlich jedem Menschen zusteht. Die Dialoge sind sehr tiefgreifend und doch einfach gestrickt, nun wird nur noch Englisch gesprochen.
Am Ende begeistert die Theatergruppe mit typischen kenianischen Tänzen in farbenprächtigen Kleidern und dem ihnen so eigenen Rhythmus, der uns Europäer stets neidisch werden lässt!
„Hope“, eine Theatergruppe aus Nairobi, 2007 gegründet, seitdem immer wieder auch in Deutschland auf Tournee. Die Themen sind so einfach, und doch ganz groß: Fairness im wirtschaftlichen und sozialen Kontext.
„Hope“ versucht vielen Kenianern durch Theaterraufführungen eine bessere Zukunft zu verschaffen, aufmerksam zu machen auf die Missstände im Land, heute mehr noch als gestern…
Wer diese Theatergruppe einmal live erleben kann, sollte sie nicht missen, denn die dargestellte Beziehung zwischen Europäern und Afrikanern ist eine ganz besondere, verbunden mit der Hoffnung, Klischees beiseite zu räumen. Auch das ist „Hope!“
Unter http://hopetheatrenairobi.weebly.com/ führt die Theatergruppe „Hope!“ aus Nairobi einen spannenden Blog mit Bildern und Erfahrungsberichten der einzelnen Schauspieler. Schaut mal rein! Weitere Infos zum Projekt gibt es unter http://www.hope-theatre.info/.